Forstwirtschaft
Unser 40 ha großer Wald erstreckt sich von der Alpbacher Ache (760 m Seehöhe) bis zur Hechenblaikenalm (1.300 m Seehöhe). Als jährliche Niederschlagsmenge werden 1.250 mm angenommen.
Die Baumartenverteilung schaut vom Vorrat aus betrachtet folgendermaßen aus: 78% Fichte, 16% Tanne, 3,5% Lärche, 2,5% Laubholz. Etwas traurig stimmt uns, daß die Weißtanne, die wir für die Stabilisierung unserer Hänge so notwendig brauchen, da sie ein Tiefwurzler ist, im Stangenholz praktisch nicht mehr vorkommt. Die letzte Tannengeneration hat praktisch der Wilderei nach dem Krieg ihr Entstehen zu verdanken.
Aufschließung und Bringung sind recht unterschiedlich. Die Bestände zwischen Alpbacher Ache und Gasteighof werden von einem LKW-befahrbaren Weg erschlossen, von dem aus die Bringung mittels Traktoranbauseilwinde oder Kurzstreckenseilkran erfolgt.
Die Bestände über dem Holzhof sind mit Traktor befahrbaren Forstwegen erschlossen, von denen aus die Bringung mit der Traktoranbauseilwinde erfolgt, in einzelnen Fällen mit dem Kurzstreckenseilkran. Mit dem Rungenanhänger wird das Holz dann zur LKW-Straße vorgeliefert.
Unser Wald soll auch zukünftig als materielle Basis für die Besitzerfamilie dienen und daher bewirtschaftet werden. Die zukünftige Nachfrage nach einzelnen Produkten/Dienstleistungen des Waldes ist nicht planbar. Die Gestaltung des Waldes soll sich daher nicht nach der heutigen Absatzlage, sondern nach den naturgegebenen Bedingungen des Standortes richten. In der wirtschaftlichen Zielsetzung ist auch der besondere Respekt vor dem Eigenwert der Natur enthalten. Naturschutz und Biotopmanagement werden daher als integraler Bestandteil der Zielsetzung des Waldbetriebes angesehen. Waldbauliche Zielsetzung Dauerwald mit einzelstammweiser Holznutzung.
Wir sind offen für eine Vielfalt an Waldstrukturen und deren steter Veränderung. Die Baumarten der potentiellen natürlichen Waldgesellschaft bilden das Rückgrat. Die Verjüngung des Waldes erfolgt überwiegend auf dem Wege der Naturverjüngung.
Die Vorratshaltung orientiert sich am Wertzuwachs. Natürliche Standortsunterschiede werden als Teil der natürlichen Vielfalt betrachtet und respektiert. Die Bewirtschaftungsmaßnahmen werden nicht in mittelfristigen Plänen festgelegt. Jede Holzauszeige muß neu auf den aktuellen Entwicklungszustand einer Waldfläche eingehen. In den einzelnen Waldflächen wird in annähernd regelmäßigen Abständen Holz genutzt. Der Hiebssatz ergibt die mittelfristige Orientierung. Die jährliche Einschlagshöhe schwankt entsprechend der Nachfrage, der verfügbaren Familienarbeitskräfte und der finanziellen Jahreszielsetzung des Betriebes. Alle Bäume werden für die Holzernte einzelstammweise ausgezeigt. Kriterien der Auszeige sind vor allem: aktuelle Marktsituation, Qualitätssteigerung, Stabilität und Wertzuwachs.
Zusätzlich wird auf die Möglichkeit der Naturverjüngung geachtet. Innerhalb der Baumarten der potentiellen natürlichen Waldgesellschaft werden keine Sollwerte ihrer Anteile vorgegeben. Ein Schwerpunkt der Waldbewirtschaftung ist der Umbau naturwidriger Monokulturen in standortsgemäße Mischwälder.
Falls erforderlich, wird der Umbau durch künstliche Verjüngung und durch Schutz gegen Wildverbiß eingeleitet. Sobald der Umbauprozeß im Gange ist, überlassen wir die weitere Entwicklung soweit wie möglich der natürlichen Dynamik. In allen Stadien der Waldentwicklung wird die natürliche Auslese mit Hilfe stufigen Waldbaues gefördert. Pflegemaßnahmen sind auf Qualitätsauslese konzentriert. Die Lenkung der Baumartenmischung tritt in den Hintergrund. Gefährdeten Baumarten wird jedoch geholfen. Das waldbauliche Controlling erfolgt durch Bestandesaufnahme mittels Winkelzählprobe in 10jährigem Abstand.